Akademisierung im Personalwesen: Status Quo der HR Studiengänge an deutschen Hochschulen

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Die meisten Studiengänge im Bereich Personalwesen sind für Akademiker mit erstem Studienabschluss konzipiert und werden von Fachhochschulen angeboten. Das ist das Ergebnis einer Bestandsaufnahme des deutschen Hochschulmarkts im HRM, die der neue Studienführer Personalmanagement-studieren.de durchgeführt hat. Die Ergebnisse liegen nun als kostenloses E-Book vor.

Die Akademisierung verschiedenster Berufsfelder macht auch vor dem Personalwesen nicht halt. In Zeiten sich verändernder Anforderungen in Hinblick auf die Effizienz der Personalarbeit unter schwierigen Umständen (Demografiewandel, Anspruchsdenken junge Generationen) ist eine stärkere akademische Fokussierung positiv zu bewerten.

Akademiker sind im Personalwesen schon jetzt in der Mehrheit, neben dem Klassiker „BWL mit Schwerpunkt HR“ stehen aber oftmals keine HR-spezifischen Studiengänge im Lebenslauf, sondern z.B. generalistische geisteswissenschaftliche Abschlüsse. Hier kann durchaus das betriebswirtschaftliche Know-how fehlen, um die oben beschriebenen Anforderungen zu erfüllen.

Die Hochschulen haben diese Entwicklungen in der Personalwirtschaft mitverfolgt und darauf reagiert. Immer mehr Bachelor- und Master- bzw. MBA-Studiengänge werden speziell für diese Branche konzipiert, wie eine aktuelle Statistik des neuen Studienführers Personalmanagement-studieren.de zeigt. Zum Start hat das Portal sämtliche Studiengänge mit direktem Bezug zu HR in Deutschland recherchiert und daraus vier wesentliche Erkenntnisse zum Status Quo des Studienangebots extrahiert:

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1.) Grundständige und generalistische Studiengänge liegen fast gleichauf

Die Hochschulen konzipieren immer mehr grundständige Studienprogramme. Hierunter fallen sämtliche „auf das Personalwesen spezialisierte Angebote“, Personalmanagement, Personalentwicklung oder Human Capital Management. Die generalistischen Studiengänge sind z.B. BWL oder Internationales Management, jeweils mit einem HR-Schwerpunkt. Waren vor einigen Jahren die generalistischen Programme noch klar in der Überzahl, hat sich dies nun weitestgehend angeglichen.

2.) Berufstätige profitieren durch berufsbegleitende Angebote

Das Angebot an Vollzeit-Studiengängen, vor allem im Bereich der Wirtschaftswissenschaften mit einem HR Schwerpunkt, war schon immer recht breit gefächert. Das zeigten schon die Veröffentlichungen von Prof. Dr. Sascha Armutat, Leiter des Bereichs „Strategie, Forschung und Politik“ bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung, und Prof. Dr. Dieter Wagner, ehemaliger Chefredakteur und Herausgeber der Fachzeitschrift Personal. Die berufsbegleitenden Studiengänge haben allerdings in den vergangenen Jahren stark an Relevanz gewonnen. Mittlerweile gibt es 40 Studiengänge, die neben dem Beruf absolviert werden können. Allein in den Jahren 2015 und 2016 wurden mindestens sechs entsprechende Programme neu gestartet. Da es sich hierbei vor allem um weiterqualifizierende Master handelt, bietet sich Berufstätigen mit dem erwähnten generalistischen Abschluss die Chance, gezielt ihr Know-how zum Personalwesen auszubauen.

3.) Mehr Master- als Bachelor-Studiengänge

Nicht nur für ein berufsbegleitendes Studium, auch insgesamt liegt die Anzahl der HR-Studiengänge mit Masterabschluss weit über denen mit Bachelorabschluss. Zählt man den Master of Business Administration (MBA) dazu, sind es fast doppelt so viele. Hier zeigt sich, dass die meisten Hochschulen davon ausgehen, dass (zukünftige) Personaler zunächst einen Bachelor, wie die Klassiker BWL, Psychologie, Sozialwissenschaften, durchlaufen, um sich dann mit einem Zweitstudium gezielt zu spezialisieren.

4.) Die FHs sind Vorreiter

Klar tonangebend sind die Fachhochschulen. Sie stellen rund die Hälfte aller HR-Studiengänge. Die hohe Zahl der Fachhochschulen resultiert auch aus der Vielzahl privater Hochschulen. Diese sind in den allermeisten Fällen nämlich im Rang einer Fachhochschule staatlich anerkannt.

Über die Statistik

Eingeflossen sind nur Studienprogramme, die entweder grundständig auf das Thema Personalwesen ausgerichtet sind oder einen eigenständigen Wahl-Schwerpunkt innerhalb eines generalistischen Studiums anbieten. Es wurden keine Studiengänge aufgeführt, die nur ein bis zwei Module zur Personalwirtschaft als Pflichtbestandteil im Grundstudium lehren, da dies in nahezu jedem wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang der Fall ist. Ein E-Book dazu steht auf https://www.personalmanagement-studieren.de/  kostenlos zum Download.

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