Infografik zur Online Recruiting Praxis im Mittelstand: zu viele "Kommunikationsmuffel"

Infografik Online Recruiting Praxis im MittelstandJetzt haben wir gut sechs Wochen lang die Online Recruiting Praxis im Mittelstand anhand von 48 Fallstudien genauer unter die Lupe genommen. Wir sind durch Karriereseiten gesurft, haben Stellenanzeigen gelesen, Arbeitgeberbewertungen recherchiert und sind in Social Media Profilen von Arbeitgebern eingetaucht.

Natürlich sind 48 Fallstudien gemessen an der Vielzahl mittelständischer Unternehmen nicht repräsentativ – wie der eine oder andere Kritiker anmerkt. Aber das war auch nicht unser Ziel. Vielmehr wollten wir eine Momentaufnahme festhalten, was Bewerber vorfinden, wenn sie aktuell nach einem Arbeitplatz bei einem Mittelständler Ausschau halten (Stichwort Candidate Experience). Daher hatten wir ja auch nicht beliebige Mittelständler rausgesucht, sondern eine gestufte Zufallsauswahl aus zwei einschlägigen Portalen gezogen, in denen mittelständische Arbeitgeber sich als “auf Suche” präsentieren: Yourfirm.de und karriere-familienunternehmen.de.

Was halten wir nun fest? Die Detailergebnisse kann jeder auf unserer #OReP15-Seite nachlesen. Unser Fazit in Infografik und Worten gibt es jetzt hier. 

Infografik – Momentaufnahme der Online Recruiting Praxis im Mittelstand

Infografik Online Recruiting Praxis im Mittelstand

Sollte die Infografik nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.

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Und das Fazit: Noch zu viele “Kommunikationsmuffel”

Unsere Bloggerkollegin hat es in einem Tweet gut auf den Punkt gebracht:

#OReP15 - Tweet Barbara Braehmer 08-05-15

Und das wird in mehrfacher Hinsicht deutlich:

  • Es wird nicht kommuniziert, was erwartet wird: Es fehlen noch zu oft für Bewerber interessante und wichtige Informationen, es wird zu wenig berücksichtigt, dass die Informationsbedürfnisse verschiedener Bewerbergruppen unterschiedlich sind und emotionale Einblicke gesucht werden. Nur Joblisten oder Allgemeinplätze zu posten, reicht einfach nicht mehr aus.
  • Es wird nicht klar gesagt, was man will: Es wird zwar häufig viel getextet, aber doch nichts gesagt. Es werden Begriffe verwendet, ohne klar zu sagen, was man in dem jeweiligen Unternehmen genau damit meint: Teamplayer, kreative Köpfe, Menschenkenner, etc. Wer – und jetzt kommt noch so ein Begriff – “aussagekräftige Bewerbungen” erwartet, muss auch aussagekräftige Anzeigen formulieren.
  • Es wird geschwiegen: Arbeitgeberbewertungen bleiben überwiegend umkommentiert; und das, obwohl es mehr Bewertungen gibt als gedacht und sie durchaus auch eher positiv als negativ sind. Also eigentlich eine Steilvorlage für Kommunikation. Auftritte in Social Media gibt es durchaus von mittelständischen Arbeitgebern, aber sie leben leider oft nicht. Social Media ist eben nicht das x-te Branchenbuch in online, sondern ein Medium, das ständig nach Input verlangt.
  • Man verharrt: Es zeigt sich, dass einige Arbeitgeber schon die Hausaufgaben im Hinblick auf Karriereseiten und Stellenanzeigen gemacht haben. Aber jetzt fehlt der nächste Schritt: SEO-Optimierung und Mobile-Tauglichkeit, um in Kommunikation mit Kandidaten zu bleiben. Bei anderen Arbeitgebern ist deutlich erkennbar, dass es seit Jahren keine Weiterentwicklungen gab. Hier besteht die Gefahr, dass sie den Anschluss in Sachen Kommunikation verlieren.

Unsere Fallstudien haben aber auch gezeigt: Pauschalaussagen werden dem einzelnen Mittelständler nicht gerecht. Die Optimierungs­potenziale sind sehr unterschiedlich gelagert. Und teilweise würden schon kleine Veränderungen große Wirkung haben, wenn man denn die Ansatzpunkte kennt. Daher unser Appell: ab und zu einen strukturierten Recruiting Check machen (lassen) und dann die wesentlichen Stolpersteine nachhaltig beseitigen. So wird und bleibt man konkurrenzfähig im Online Recruiting und in der Kommunikation mit Kandidaten.

Bildquelle:  © bloomua – Fotolia.com

* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.

Karl-Heinrich Bruckschen
Karl-Heinrich Bruckschen
... unterstützt mit upo - Bausteine für Rekrutierungserfolg Arbeitgeber bei der Professionalisierung ihres Recruitings durch Recruiting Checks und Beratung, Konzeption von Recruiting Instrumenten, operative Recruiting Services (RPO) oder den Ausbau von Recruiting Kompetenz durch Webinare, Seminare und Workshops. Sein besonderes Augenmerk liegt auf der Verbindung von IT und Recruiting. Daher ist er auch verantwortlich für das Fachportal Rekrutierungserfolg.de.